TTIP oder wer schlau ist, kauft regional.

Die TTIP Diskussion wird intensiver. Allmählich lernt auch der eingeschworene Liebhaber von Schwarzwälder Schinken, dass das Spenderschwein irgendwoher sein kann. Das muss nicht mal aus Deutschland sein. Und der Serrano Schinken oder der Mozzarella müssen nicht mal aus einer speziellen Gegend kommen, sie müssen nur nach einem Verfahren hergestellt sein. Ich will die Details jetzt hier nicht runterbeten, sondern verweise auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Herkunftsbezeichnung.

Jetzt haben alle Angst, dass mit TTIP Nürnberger Lebkuchen plötzlich aus Kentucky kommt. Da wird jetzt von den Politikern ein Riesen Hype veranstaltet um vom wahren Problem abzulenken. Was macht denn ein Verbraucher, der etwas “Echtes” kaufen will? Wenn er zum Discounter geht und kauft etwas mit der Aufschrift “Echt” kann er höchsten sicher sein, dass die Aufschrift echt ist. Der Inhalt ist mit Sicherheit nicht das, was er  erwartet. Wenn man eine regionale Spezialität möchte, kauft man Sie in der Region. Und zwar nicht im Supermarkt, sondern beim Hersteller. Man zahlt etwas mehr, das hilft dem Verbraucher, denn er bekommt, war er erwartet und es hilft dem Hersteller, weil der seine Qualität bezahlt bekommt.

Was aber ist die Folge der Globalisierung, zum Beispiel bei Bekleidung. Man bekommt (fast) überall in der Welt die gleichen Anzüge, Hemden, Hosen, Laufschuhe. Es gibt keine Unterschiede mehr. Exoten gibt es nur noch regional. Wer bayerische Lederhosen in Hamburg kauft, kann sicher sein, dass sie aus China kommen.  Genauso bei Unterhaltungselektronik und meist auch bei den Standard Lebensmitteln. Das wird alles ausnahmslos in Großbetrieben als Massenware produziert und so ist es auch meist. Daran wird sich mit TTIP nichts ändern. Was passieren wird, dass noch mehr Waren in Massen hergestellt werden müssen um diese wettbewerbsfähig zu produzieren, als Folge wird alles noch gleicher und noch schlechter. Wenige sehr große Massenproduzenten werden überleben. Die Mitte wird aufgeben müssen, auf beiden Seiten des Atlantik. Im Gegensatz werden kleine Spezialproduzenten, die gute Qualität erzeugen eher mehr Abnehmer bekommen, die auch gerne bezahlen, was sie bekommen. Wer “like Rhinewine” kauft ist selbst schuld. Guten Wein kauft man beim Winzer. Wer keinen Winzer seines Vertrauens kennt, fragt mich. Hochheimer Riesling ist weltweit einzigartig. Es gibt allerdings auch “Sainsbury’s HOCK”, 2 Liter für 2,99 GBP, das habe ich selbst gesehen. Das ist eine üble Plörre aus allen mögliche Resten. Es gibt keinen Hochheimer Winzer der darunter leidet. Sie werden eher mehr Zulauf bekommen, wenn mehr Leute sicher sein wollen, den richtigen Wein zu trinken.

Zum Wohl

Achim Munck

P.S. Ich weiß auch wo es die besten Lederhosen gibt. Sie kommen nicht aus Bayern, sondern aus BW. 😉

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