Migrationsbericht 2013 … jetzt schon

Heute, am 21. Januar 2015 lese ich auf der ersten Seite meiner regionalen Tageszeitung (es ist selbstverständlich nicht die Blöd-Zeitung): Rekord bei Zuwanderern – Migrationsbericht – Zahl steigt auf 1,23 Millionen. Weiter liest man vom Zuwanderungsrekord bla bla. Und dann kommt der Knaller: das ist der Migrationsbericht 2013. Ich schaue auf das Ausgabedatum der Zeitung: 21.2.2015. Okay, das ist ja nicht die FAZ, vielleicht haben die sich hier vertan, also FAZ: Nichts. Im Netz: Ach, vor einem Jahr wurde der Bericht 2012 veröffentlicht. Also schauen wir mal auf der Website von Herrn de Maiziere und zwar gibt es eine spezielle Seite: Migration und Integration. Hier liest man folgendes:

„Der jährliche Migrationsbericht der Bundesregierung verfolgt das Ziel, durch die Bereitstellung möglichst aktueller, umfassender und ausreichend detaillierter statistischer Daten über Migration Grundlagen für die Entscheidungsfindung von Politik und Verwaltung im Bereich der Migrationspolitik zu liefern.“

Interessant: …möglichst aktueller … Daten …für die Entscheidungsfindung…

Auf der Seite des BMI ist tatsächlich erst der 2012er Bericht zu finden. Erst ganz unten auf der Seite ist dann ein Link zum 2013er Bericht.

Zu- und Fortzüge über die Grenzen Deutschlands von 1991 bis 2013

Zu- und Fortzüge über die Grenzen Deutschlands von 1991 bis 2013. Aus dem Migrationsbericht 2013 des BMI.

Und der wird heute wird im Bundestag beraten. Wir wissen, dass sich Beratungen über sechs Monate und länger hinziehen können, dass Vorschläge von einer Seite grundsätzlich von der anderen in Frage gestellt wird, dass solange um des Kaisers Bart gefeilscht wird, bis am Ende ein so wachsweicher Kompromiss herauskommt, der nichts bewirkt. Und das aufgrund von Daten, die längst durch die Realität überholt sind.

Der Bericht hat über 150 Seiten, das braucht zugegebenermaßen eine Zeit der Vorbereitung, aber ein Jahr ist zuviel. Die Veränderungen haben sich in vielen Ländern beschleunigt, dass man sich als Einwanderungsland nicht leisten kann, mit den Zahlen dermaßen hinterherzuhinken.

Aufenthaltszwecke von Zuwanderern.

Aufenthaltszwecke von Zuwanderern. Aus dem Migrationsbericht 2013 des BMI

Obwohl der Bericht sehr lang ist und detailliert erscheint, weist er doch gefährliche Lücken auf, gerade im Hinblick auf aktuelle Meinungsmache und die üblichen Stammtischparolen, wir würden hier aus bestimmten neuen EU-Ländern geradezu von Armutsflüchtlngen überrannt. Die im Bereich angegebenen Gründe für die Zuwanderung weisen einen hohen Grad an unklaren Klassifizierung auf, die gerade bei der Argumentation gegen bösartige und verhetzende Plattheiten nicht weiterhelfen. So sind bei den Aufenthaltszwecken 29,1% Sonstige angegeben, dazu 5,5% Duldung und 19% Aufenthaltsgestattung. Das sind über die Hälfte, wo nicht erklärt ist, warum diese Menschen hier sind. (das ist nicht wertend in Bezug auf die Menschen zu verstehen sondern in Bezug auf die Qualität des Berichts). Auf dieser Basis können keine vernünftigen Argumente gegen Blödmänner gefunden werden und es können auch keine politischen Weichenstellungen erfolgen.

Vielleicht hat jemand eine bessere Datenbasis. Dann bitte melden.

Trotz aller Lücken, empfehle ich den Bericht zu lesen. Migrationsbericht 2013.

DANKE, Euer Achim

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Ein Kommentar zu “Migrationsbericht 2013 … jetzt schon”
  1. dein Christus…ein Jude
    dein Auto…ein Japaner
    deine Pizza…italenisch
    deine Demokratie…griechisch
    dein Kaffee… brasilianisch
    dein Urlaub…türkisch
    deine Zahlen…arabisch
    deine Schrift…lateinisch
    und dein Nachbar nur ein Ausländer?

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